Biodiversitätsmonitoring auf Vorarlberger Pilot-Gründächern
In den Jahren 2019/20 sind in Vorarlberg, unter im Rahmen des Interreg-Projekts „Bürger-Bienen-Biodiversität“, mehrere Dachbegrünungen entstanden, bei denen der Schwerpunkt auf der Schaffung von artenreichen Trockenbiotopen als Fördermaßnahme für die lokale Biodiversität lag. Der Unterschied zu herkömmlichen Systemaufbauten liegt einerseits bei der Verwendung von „naturnahen“ Substraten wie z.B. lokalem Oberboden, andererseits kamen anstelle von handelsüblichem Saatgut kräuter- und gräserreiche Ansaaten von regionalen Magerwiesen zum Einsatz.
Im Auftrag der Umwelt- und Klimaschutzabteilung des Landes Vorarlberg führt die Forschungsgruppe Stadtökologie des Instituts für Umwelt und natürliche Ressourcen an der ZHaW sowie pulswerk GmbH (Bregenz) ein mehrjähriges Bioidversitätsmonitoring auf verschiedenen Dachbegrünungstypen durch. Insgesamt werden sechs Dächer (Lustenau, Koblach, Rankweil, Schlins) gemonitort.
Das Monitoring, das in der Vegetationsperiode 2021 zum ersten Mal durchgeführt wurde, soll einerseits die Entwicklung der Vegetation beobachtet und dokumentiert werden. Dabei ist von besonderem Interesse, welche stabilen Artenzusammensetzungen sich über die Jahre entwickeln, ausgehend von den Arten der Ansaat sowie der Spontanvegetation aus der Samenbank bzw. sich verbreitenden Arten der Umgebung. Parallel zum Vegetationsmonitoring wird ein Laufkäfer Monitoring durchgeführt, mit dem weitere Aussagen über den Wert der Dachflächen für die Biodiversität getroffen werden können.
Ziel der Beobachtungen soll ein besseres Verständnis für die Ausprägung von Dachbegrünungen mit lokalen Substraten und Pflanzenarten im regenreichen vorarlberger Klima sein, um daraus Empfehlungen für das Umsetzen von artenreichen und ökologisch wertvollen Dachbegrünungen abzuleiten.
Kontakt: reidl@pulswerk.at
