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Pflegeworkshop am 06. April 2017 in Mäder


Kurz vor Ostern trafen sich die Grünflächenverantwortlichen aus Vorarlberger und Liechtensteiner Gemeinden in Mäder und informierten sich auf dem internationalen Workshop von „natürlich bunt und artenreich“ über naturverträgliche Pflege und Gestaltung von öffentlichen Grünflächen. Durch weniger Mähen sowie den Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel und Pestizide kann ein Netz an Lebensräumen für Schmetterlinge, Wildbienen und Kleinsttiere in den Gemeinden erhalten und geschaffen werden.

Ökologische Pflege leicht gemacht


Im Frühling startet die Rasenmähsaison, um dem starken Pflanzenwuchs Einhalt zu gebieten und ein gepflegtes Ortsbild in der Gemeinde zu erzielen. Mit der säuberlichen Mahd bis in alle Ecken und an alle Kanten wird gleichzeitig aber einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen die Lebensgrundlage entzogen, da sie sich nicht bis zur Entpuppung oder Samenreife entwickeln können. Daher ist es empfehlenswert, sich die öffentlichen Flächen genau anzuschauen, Säume an Wald- und Heckenrändern nur alle zwei bis drei Jahre zu mähen und nur die bespielten und stark genutzten Flächen wöchentlich. Alle anderen Grünflächen können getrost nur mehr drei bis fünf Mal im Jahr gemäht werden. Das spart Zeit, die in die Gestaltung und Pflege von neuangelegten artenreichen Blühflächen investiert werden kann.

Gemeinden übernehmen Verantwortung für die Artenvielfalt


Denn die Ausführenden der „natürlich bunt und artenreich“- Gemeinden sammeln mit eigenen Projekten Erfahrungen zur ökologischen Grünflächengestaltung und Pflege, tauschen sich regelmäßig untereinander sowie mit Naturgartenprofis und Ökologen aus. Damit zeigen Gemeinden, dass ihre Grünflächen nicht nur schön anzusehen sind, sondern Lebensraum für viele heimische Pflanzen und Tiere bieten.

In Mäder wurde 2016 auf Grund von Sichtproblemen ein Kreisverkehr neu und im Zuge dessen naturnah gestaltet. Eine nachhaltige Blumenwiesenmischung mit standortgerechtem Saatgut als Nahrungsquelle für viele Vögel und Insekten wurde ausgesät, Altholz und ein Asthaufen bietet darüber hinaus Nist- und Überwinterungsplatz. Die Teilnehmenden lernten wie wichtig die Pflege in den ersten zwei bis drei Jahren ist, bis diese schließlich kaum mehr notwendig ist.

In der Marktgemeinde Götzis bewunderten die geladenen Gäste die Neuanlage rund um die Pfarrkirche St.Ulrich. Nach einer kiesigen Durststrecke entwickelt sich da eine gelungene bunte Pracht an Wildblumen, die den repräsentativen Ansprüchen des Ortes entspricht. Rund um die Wildrosen, werden die Wiesenblumen in Zukunft zwei Mal im Jahr gemäht.

In der Markgemeinde Lustenau wurde von den Teilnehmenden das im Jahr 2012 neu angelegte Straßenbegleitgrün in der Sägerstraße besichtigt. Die Flächen präsentieren sich optisch sehr ansprechend und sind gleichzeitig pflegeextensiv. Trotz der teilweise starken Frequentierung, bedingt durch die naheliegende Eishalle, haben sich die Flächen inzwischen in ein Blütenmeer für Schmetterlinge und Wildbienen entwickelt und tragen somit einen wichtigen Teil zum Erhalt der Artenvielfalt bei.

Auch in Feldkirch und Bregenz tauschten sich die Verantwortlichen mit ihren Kolleginnen und Kollegen sowie den Expertinnen und Experten aus Ökologie und Naturgartenprofis zu ihren Projekten aus. Der nächste Workshop findet Anfang Juni in den Liechtensteiner Partnergemeinden statt, die ebenfalls zahlreiche Pilotflächen neu angelegt haben und die Pflege ihrer Grünflächen immer mehr ökologisieren.

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